Freitag, 13. März 2015
Der Süden Thailands...
Über Phuket gibt es eigentlich nur drei Dinge zu sagen: Überfüllt, überteurt und katastrophale Verkehrsverbindungen.

Da ich einen Reservetag eingeplant hatte (falls bei meiner Reiseplanung etwas schief geht, Gott sei Dank hat bis jetzt alles geklappt *doppel grins* :)) hatte ich in Phuket einen Tag zu meiner freien Verfügung.
Voller Vorfreude auf einen total entspannten Tag am Strand (mit "Kiss with cherry flavor"... ein tolles Buch), habe ich bei meinem Hostel nachgefragt welchen Strand in Phuket sie den empfehlen würden. "KATA Beach" lautete die Aussage - der ruhigste Strand in Phuket".
Also machte ich mich mit dem Bus auf nach KATA Beach, wo ich dann erst einmal einen Schock bekam. RUHIG??? (es ging zu wie auf einem Bahnhof. Ich will also gar nicht wissen, wie überfüllt dann die anderen Strände in Phuket sind).
Aber da ich ja jetzt nun schon mal da war, versuchte ich also das schönste kleine Fleckchen am Strand zu finden. Nach einem endlos langen Spaziergang bei mörderischer Hitze bin ich dann schweißgebadet (und bereit für DEN SPRUNG ins Wasser), am letzten Ende des Strandes angekommen, wo ich dann auch meine wohlverdienten RUHIGEN Stunden verbringen konnte (Wer außer der Nadine ist denn bitte auch so blöd und läuft bei 40 C° zwei Kilometer ans Ende des Strandes um in Ruhe ein Buch zu lesen). - Jjaaaa manchmal bin ich halt schon ein Spezialfall :).
Da Phuket DIE Touristeninsel in Thailand ist , bin ich davon ausgegangen, dass die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel ähnlich gut sind wie in Bangkok. Und hier lernte die Nadine ein weiteres mal, dass man halt nicht einfach denken sondern NACHFRAGEN sollte, denn... als ich dann den Bus gegen sechs Uhr nach einem wunderschönen Sonnenuntergang zurück nehmen wollen, musste ich leider feststellen, dass der letzte Bus um halb fünf zurück ging. (???Hallo um halb fünf.. das ist jetzet schon ein bisschen früh... das ist mitten am Tag). Da meine einzige Möglichkeit zurück, nun in einem Taxi bestand , war der kleine Strandausflug eine wirklich teure Angelegenheit. Aber der Sonnenuntergang war wirklich wieder einmalig.

Meine nächste Tour führte mich in den Khao Sok Nationalpark. Zu Beginn ging es auf dem Rücken eines Elefanten durch ein fast ausgetrocknetes Flussbett inmitten einer beeindruckenden Landschaft aus Palmen. Anschließend wurde ich im Kajak durch einen Fluss etwas tiefer in den Nationalpark geschippert. Dieser Anblick raubte mir das erste Mal den Atem. Riesige Berge aus Stein mit verschiedenen Grüntönen bewachsen, ragen in den Himmel. Das Flussbett von Palmen umringt. Es war wirklich unglaublich schön.
Tag zwei meiner Tour ging in den Regenwald mit meterhohen verschiedenen Bambusarten, Äffchen, Schlangen und Echsen (wirklich viel cooler als der öde Schwarzwald :)).
Wenn ich bis hier dachte , der Nationalpark ist einfach nur schön wurde ich nun eines besseren belehrt. Er ist nämlich der unglaublichste und wunderschönste Ort, den ich bisher sehen durfte.
Denn nach unserem Ausflug in den Regenwald, ging es mit einem Speedboot durch einen gigantischen See mit riesigen Felsen (aus denen sogar Bäume wachsen... ich weiß bis heute nicht wie das funktioniert) zu den floating houses. Das sind ganz einfache Bambushütten die inmitten des Sees des Nationalparks auf dem Wasser herumschwimmen.
Hier hatte ich meine erste wirklich richtige lokale Erfahrung... Es gibt ungefähr 30 Bambushütten und ich schätze fünf davon sind für Touristen alle anderen werden von den Einheimischen selbst bewohnt. Mit Zurufen und Klatschen wurden wir von diesen schon von weitem empfangen. Gleichzeitig mit mir war eine Gruppe von thailändischen Jugendlichen (ich schätze mal so um die 14 bis 17 Jahre) und zwei Französinnen dort. Wir hatten unglaublich viel Spaß zusammen. Die meisten Thailänder können nämlich nicht schwimmen und so natürlich unsere Gruppe Thailänder auch nicht :).
Mit Schwimmwesten bepackt und dem versprechen von drei Europäern auf sie aufzupassen, haben sie sich dann doch getraut ins Wasser zu hüpfen und mit uns gemeinsam Kanu -Wettrennen zu machen (meine Gruppe war natürlich nie Sieger :)))... aber ich bin sicher es lag nicht NUR an mir :)).
Nach dem Abendessen war es dann soweit, mein erster wirklich richtig thailändischer Abend. Von der Musik (Karaoke) angelockt, sind die beiden Französinnen und ich auf die Suche der Quelle des "Lärmes" gegangen. Was wir vorgefunden haben, war einfach traditionell, lustig, locker und total entspannt. Die Einheimischen haben sich zu einem Karaoke-Abend versammelt und zu dem Gesang des gerade Singenden getanzt. Sie waren so überrascht und erfreut, dass wir an dem Abend teilhaben wollten und mittanzten. Dass wir dabei ständig fotografiert und gefilmt wurden hat uns bewiesen, dass wir wirklich etwas sehr Besonderes waren, so dass wir sogar teure Getränke (Weinbowle) spendiert bekommen haben. Es war wirklich ein toller Abend.
Da auf den floating houses aber wirklich alles traditionell ist gibt es natürlich auch keine Duschen. Und so haben wir, wie die Einheimischen mit Shampoo und Seife im See gebadet :) (normalerweise duschen wir ja eher nach dem See und nicht in dem See, aber ich bin immer offen für Neues :):)).

Die nächsten Tage machte ich verschiedene Ausflüge zu den angrenzenden Inseln wie Koh Phi Phi Le, den Similan Islands, James Bond Island, Phang Nha Bay und ein paar kleine Inseln, mit wirklich wunderschönen weißen Stränden und türkisblauem Wasser.
Um die Similan Islands abseits des touristentrubels genießen zu können, dachte ich mir, ich übernachte dort in einem Zelt, was an sich auf einem Strandboden auch super bequem war, wenn da nicht eine Horde fieser kleiner Nadine fressender Moskitos gewesen wäre. Ganz schnell musste ich dann lernen, dass Arton in Sachen wahre Liebe deutliche Konkurrenz bekommt. Mit ca. 70 Stichen an EINEM ARM sah ich dann eher aus als hätte ich Windpocken, anstatt - wie geplant - schön braun gebrannt von meinem Inselausflug zurückzukommen. :))

Von Phuket ging es dann nach Koh Tao zu meinem Tauchkurs. Koh Tao ist eine etwas kleinere Insel, die für Jugendliche wie geschafften ist. Es gibt tolle preisgünstige Restaurants und Bars und sehr viele kleine Läden zum Einkaufen. Abends gibt es überall Sitzsäcke am Strand in denen man die ausgezeichneten Cocktails und Feuershows genießen kann.
Zum Tauchen ist Koh Tao wirklich sehr schön auch wenn es an Ägypten natürlich nicht herankommt. Nach dem ich die lästige, ätzende Theorie und die Abschlussprüfung dann endlich überstanden hatte (stellt euch vor und das auch noch alles in englisch *gins* *grins* *grins*, der Selbststolz ist nicht zu übersehen), ging es dann endlich auf die hohe See.
Und wie nicht anders zu erwarten, wurde ich prommt natürlich ZUM ERSTEN MAL seekrank. Ich kann euch sagen, auf diesem Tauchboot hat es vielleicht geschaukelt. Mit leicht grüner Gesichtsfarbe habe ich dann also äußerst grazil und talentiert meine Tauchausrüstung angezogen und bin ins Wasser gehüpft. (Ich sah wahrscheinlich aus wie ein torkelndes Waalross bei schwerem Seegang... aber ich bin schlussendlich im Wasser gelandet :)).
Wieder an Land und wohl doch nicht ganz bei klarem Verstand, habe ich mich dann dazu entschieden, auf meinen ersten Tauchschein, der es mir erlaubt bis zu 18 m Tiefe zu tauchen, noch einen weiteren Tauchschein drauf zu legen (...Ich muss auf jeden Fall noch ein bisschen benebelt gewesen sein, um mich freiwillig nochmals auf dieses äußerst "moderne" Tauchboot zu begeben... :)).
Der zweite Tauchschien, den ich absolvierte, ist der Advanced Diver. Dieser erlaubt es mir in der Nacht zu Tauchen, Wrack zu Tauchen und das Tiefseetauchen bis zu 30 m.
Ich kann euch sagen das ist mal richtig cool :).
Das Nachttauchen hat mir besonders gut gefallen, wobei ich nach der Einweisung auf dem Boot und den möglichen Gefahren schon kurz davor war, zu sagen, "ich warte dann mal an Deck bis Ihr wieder zurück seit". :)
Mit geschlossenen Augen und rasendem Herzen bin ich dann aber doch ins Nachtschwarze Meer gehüpft. Und es war die tollste Taucherfahrung die ich je hatte. Alles leuchtet viel intensiver und da man mit Taschenlampe taucht, ist man auch nur auf einen Punkt fixiert, was alles noch intensiviert... wirklich wunderschön.

Stolz wie Harry, machte ich mich nach meinem Tauchkurs auf den Weg zur Nachbarinsel Koh Phangan, zur weltberühmten Fullmoon-Party (genug zu feiern gab es ja jetzt :)). Und weltberühmt ist hier wirklich nicht untertrieben. Mit Nachtleuchtfabe bemalt tanzen ca. 40.000 Leute am Strand zu den unterschiedlichsten Musikrichtungen (Wobei die Hälfte der Leute wirklich nicht ganz dicht in der Birne war... Total betrunken machten sie Seilhüpfen mit einem 4 m langen brennenden Seil (Hallo??? wie blöd kann man den bitte sein).
Gegen fünf machte ich mich dann total erschöpft und noch leicht angeheitert :) oder vielleicht auch etwas mehr :-), auf zu meinem Hostel um erstmal eine wohlverdiente Dusche zu nehmen und dann ins Bettchen zu hüpfen.
Tja so einfach war das dann leider doch nicht denn - als ich dann frisch geduscht in meinem Zimmer stand, wollte ich nur noch SCHNELL meinen Rucksack packen, um dann möglichst lange schlafen zu können bevor am nächsten Tag meine Fähre zum Flughafen nach Suratthani startete. Tja ganz so schnell ging es dann halt doch nicht, denn dabei fiel mir dann auf, dass mein Pass fehlt!!!!!! (Wie blöd kann man denn bitte sein und seinen Pass verlieren???)

Sooo ruhig bleiben und überlegen...
Ich konnte mich nur noch schwach daran erinnnern, dass ich ihn zum letzten Mal zum Einchecken auf Koh Tao gebraucht hatte. Meine einzige Hoffnung bestand also darin, dass sich mein Pass noch auf der Nachbarinsel befindet. Das Hostel auf Koh Tao sollte eigentlich eine 24 Stunden Rezeption haben aber nach geschätzen 30 Anrufen, war auch mir dann mal klar, dass ich dort heute Nacht keinen erreichen würde und wohl oder übel nochmal auf gut Glück zurück musste. Und das am besten ganz schnell, denn um fünf sollte ich spätestens am Flughafen in Suratthani ankommen um meinen Flug nach Bangkok zu erwischen, um am Folgetag um 7 Uhr den nächsten Flug in den Vietnam zu ergattern. (Diesen musste ich unbedingt erreichen, weil mein Visum für Thailand dann am Folgetag ablaufen würde.)
Wie es natürlich in dieser Situation nicht anders hätte sein können, gab es ein weiteres kleines Problem denn - nach Fullmoonpartys kann erst nach neun Uhr ausgecheckt werden. Mit Mühe, noch Tränen nassen Augen und meinem besten Hundeblick. konnte ich einen Hostelangestellten überreden seinen Chef zu wecken um mich auschecken zu lassen. Dieser hatte Gott sei Dank Mitleid mit mir und half mir die erste Fähre nach Koh Tao zu bekommen....
Mit gefühlten eintausend Ameisen im Hintern, die dem Wort "Asch auf Grundeis" eine neue Bedeutung verlieh, ging ich um 8:30 Uhr dann endlich auf die 1,5 stündige Fahrt zurück auf die Nachbarinsel. Von dort marschierte ich schnurstracks ins Hostel. Als die Empfangsherren mich sahen, hielten Sie mir meinen Pass schon entgegen. Sie hatten vergessen mir den Pass beim auschecken zurück zu geben.... Toll.. Na Danke..:(
(Das Hostel in Koh Tao war das erste Hostel in Thailand, das meinen Pass einbehalten hatte. Als ich eincheckte war es schon ziemlich spät und ich total übermüdet. Ich hatte nicht registriert, dass ich meinen Pass nicht sofort zurück bekommen hatte. Und da ich am Tag des Auscheckens nochmal zwei Tauchgänge um fünf Uhr morgens gemacht hatte. um meinen zweiten Tauchschein zu bekommen, habe ich zum ersten Mal nicht alles dreifach überprüft habe - es war halt doch noch verdammt früh - war ja klar, dass ausgerechnet dann etwas fehlen musste...)

Einen Felsen von der Größe Amerikas ums Herz leichter, musste ich ja jetzt nur noch die nächste Fähre nach Suratthani bekommen. Falsch gedacht, denn es gab an diesen Tag keine Fähre mehr mit der ich pünktlich am Flughafen angekommen wäre. Mit Nerven die schon am Boden klebten, fand ich dann die Möglichkeit eine Fähre mit Bustransfer direkt nach Bangkok zu bekommen. Glückselig und total übermüdet (36 Stunden ohne Schlaf) war ich dann um halb zwei morgens am Flughafen im Banngkok und konnte es mir noch 4 Stunden auf den Flughafenbänken gemütlich machen., so dass dann doch noch alles ein "gutes Ende" nahm.
Mal Sehen, was uns alles im Vietnam erwartet. ;)