Mittwoch, 4. Februar 2015
Der Norden Thailands...
Nach dem "Nadine die Maus unter dem Elefanten (Bangkok)" Erlebnis, ging mein Weg nun ein Stück weiter nördlich in den wunderschönen Erawan Nationalpark.
Um meine Reiseplanung ein bisschen aufzulockern hatte ich den Nachtbus um vier Uhr morgens aus Bangkok heraus genommen. Also musste ich nur noch mein Gepäck loswerden und dann konnte es ja losgehen. NEIN FALSCH GEDACHT NADINE, denn....
Ich hatte ein wunderschönes Hostel mitten im Nirgendwo herausgesucht, das auch nur 20 km vom Nationalpark entfernt war und von einem Reiseführerportal empfohlen wurde. Da gab es nur ein kleines Problem und zwar: Der Erawan Nationalpark ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur über die 1,5 Stunden entfernte Stadt Kanchanaburi zu erreichen. Aus dieser Stadt heraus führt die einzige Verbindungsstraße, die mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zum Nationalpark führt. Leider war mein Hostel auf der Parallelstraße dieser Verbindungsstraße ebenfalls 1 Stunde von Kanchanaburi entfernt (was mit keinem Worte in dem Reiseführerportal zu finden war). Um zum Park zu kommen hätte ich folglich wieder eine Stunde zurück nach Kanchanaburi fahren müssen und von dort anderthalb Stunden in den Nationalpark. Na ja das war dann wohl nichts... Da hat der frühe Aufbruch von Bangkok halt auch nichts gebracht.
So musste ich den Tag dann doch anders nutzen, was auch nicht weiter schlimm war, denn so machte ich einen Spontan-Trip zu einer Heißwasserquelle, entspannte im wirklich sehr heißen Wasser (gefühlte 70 Grad) und gönnte mir eine kleine Thai Massage :).

Der Hostelbesitzer schien dann jedoch Mittleid mit mir zu haben und brachte mich für einen kleinen Aufpreis über eine Querstraße (nicht mit Bussen befahrbar) am nächsten Tag zum Nationalpark. Dort angekommen musste ich erstmal zu einem kleinen Äffchen mutieren, das waghalsig über Stock und Stein (Mammutsteine) kletterte um auch den siebten und letzten Wasserfall zu erreichen.
Das Glück an diesem Tag war natürlich wieder auf meiner Seite und nach dem ich schweißgebadet endlich oben ankam (2 Stunden später), begann es natürlich zu regnen (wie hätte es denn auch anders sein sollen :)). Da der Weg nach oben eben nur aus Wurzeln, Dreck und den besagten Mammutsteinen bestand, musste ich also schnell wieder zurück um auch noch halbwegs lebend unten anzukommen.
Gleich am Anfang meines Abstiegs rutsche ich auf einem nassen Stück Baumstamm aus. Die Gruppe thailändischer Jugendlicher hinter mir, empfand dann wohl, dass sie einen so tollpatschigen Touristen besser nicht diesem gefährlichen Abstieg allein überlassen konnten... wie peinlich....
Na ja jedenfalls war ich ihren helfenden Händen in der nächsten Stunde äußerst dankbar. Mein Stolz wurde dann auch noch ein bisschen gestreichelt als auch diese hin und wieder mal auf ihrem Allerwertesten landeten :) (also doch nicht ganz sooooo unsportlich YEAHHH).

Mit neuem Enthusiasmus ging es am Abend weiter nach Ayutthaya, wo ich meine doch offensichtlich oft vorhandene Dappigkeit ein weiteres Mal unter Beweis stellte. Aus welchem Grund auch immer mussten nämlich alle Passagiere von einem großen Bus in einen Minibus umsteigen, weil dieser die kommende Strecke wohl nicht befahren konnte (und das bitte möglichst schnell). Die Aussage möglichst schnell ist mit einem Backpacker jedoch nicht so leicht zu bewerkstelligen. Als ich das Monstrum an Rucksack also auf hatte, stieg ich aus dem Bus - oder versuchte es jedenfalls. Ich trat also daneben und ließ mich vom Gewicht meines Rucksacks auf den Rücken legen. Als ob das nicht peinlich genug wäre, wenn schon alle auf dich warten (natürlich war ich die Letzte), hatte ich mir den Fuß ordentlich verstaucht und humpelte wie eine alte Dame mit Krückstock in den Minibus. Jedenfalls konnte ich alle anderen durch meinen kleinen Dämlichkeitsanfall zum Lachen bringen.

Die nächsten beiden Tage schaute ich mir die Tempel von Ayutthaya und Sukhothai mit einem Fahrrad an, um meinen Fuß ein wenig zu entlasten (Die Tempel in Sukhothai sind wirklich wunderschön).

Anschließend ging es dann nach Chiang Mai, was meines Erachtens ein viel schöneres Städtchen ist als Bangkok. Die Stadt ist von einem Fluss umrahmt, der mit seinen Bäumen an den Seiten an eine Allee erinnert und durch eingebaute Springbrunnnen lebendig wird (und dazu alles äußerst gepflegt).
In Chiang Mai machte ich eine wirklich tolle Tour ins Gebirge. Dort durfte ich die sogenannten "long neck" Frauen besuchen, Elefanten reiten, einen schönen Trip durch die "Wildnis" machen, um einen Wasserfall zu besuchen und anschließend durch die tolle Landschaft Wildwasser raften.
Am folgenden Tag ging es mit einer Quad-Tour nochmals ins Gebirge.... wirklich cool :). In Deutschland würden diese "Straßen" wegen deutlicher Lebensgefahr zwar gesperrt werden aber dadurch wirklich ein einmaliges Erlebnis.

Nun soll nochmal einer sagen, Nachtbusse seien schrecklich. Also das kann ich nicht bestätigen. Ich saß nämlich von halb vier nachmittags bis halb sechs morgens in einem wirklich total coolen und bequemen Nachtbus. In diesem hatte ich fast doppelt so viel Platz, wie in einem Flieger und nicht nur die Lehne ließ sich verstellen, sondern auch die Füße anheben. Auch für Speis und Trank wurde vorzüglich gesorgt.
Dieser Bus brachte mich (in Verbindung mit einer Fähre) auf die Insel Koh Chang, auf der ich mir ein Hostel an einem der einsamsten Stände ausgesucht hatte. Wenn man diesen Strand gesehen hat, sind Hotelstrände zugebaggert mit Strandliegen, wirklich eine einzig schreckliche Vorstellung.
Das tollste an diesem Strand war nicht nur, dass es wirklich wenig Menschen gab (trotz Hochsaison) aber trotzdem alles vorhanden war, was man sich nur wünschen konnte, wie Bars, Massageliegen, STRANDLIEGEN und TISCHE UMSONST. Sonnenschirme braucht es gar nicht, weil die Palmen und Bäume so weit in den Strand ragen, dass man den ganzen Tag von der prallen Sonne verschont bleibt, wenn man möchte. Dieser Strand ist wirklich der schönste gewesen, den ich bisher gesehen habe.

Nun will ich euch das Leben in einem Hostel noch ein bisschen schmackhaft machen. Es ist wirklich cool. Nicht nur, dass man immer sofort Anschluss findet, sondern es ist wie ein kleines zu Hause. Alle sitzen zusammen in einem "großen Wohnzimmer" mit Tischen Küche, Waschmaschinen, Sofas, Flachbildfernsehern, DVD' s und Videospielen, Billardtisch, Sandsäcken und Liegestühlen und chillen gemeinsam. Man fühlt sich durch die ungezwungene Atmosphäre wie zu Hause. Also ich ziehe das Hostel-Leben (haben auch Doppelzimmer) Hotels wirklich vor. Sie sind so viel gemütlicher und entspannter.

Nun noch ein bisschen was über Thailand: In Thailand ist es üblich in allen Tempeln und Hostels/Hotels die Schuhe auszuziehen (wirklich schwer anzugewöhnen). Die Thailänder sind noch viel schlimmer mit Handys, Wifi etc. als die Europäer. Es gibt niemanden, der nicht durchgehend an seinem Handy sitzt. Und wirklich in jedem kleinen Dörfchen sind Bilder von König und Königin mit sehr schön gestalteten kleinen Gärten rundherum ausgestellt. Die Thais lieben ihren König und Ihre Königin.